Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 3. Juni 2022 den neusten Entwurf des Ärztetarifs TARDOC zurückgewiesen. Insbesondere die seiner Ansicht nach fehlende Kostenneutralität sei nicht gewährleistet und die gesetzlichen Bestimmungen würden nicht erfüllt. 

Den aktuellen Entwurf des TARDOC haben die grossen Krankenkassenvertreter Curafutura, SWICA, MTK sowie die FMH erarbeitet und dem Bundesrat zur Genehmigung vorgelegt. Er hätte den fast 20 jährigen, veralteten TARMED ablösen sollen. 

Durch den Entscheid des Bundesrates werden die Tarifpartner in ihrem Verhandlungsprozess erneut massiv zurückgeworfen. Die Leidenden sind - auch in der Psychiatrie und Psychotherapie - erneut die Patientinnen und Patienten. Namentlich die institutionelle ambulante psychiatrische Versorgung ist dringend auf eine Tarifrevision angewiesen, da sie seit Jahren mit massiven Unterdeckungen zu kämpfen hat. Dies spüren Betroffene, in dem sie oft monatelang auf Ersttermine in Ambulatorien und Tageskliniken warten müssen. Institutionen wurden aufgrund der nicht kostendeckenden Tarife teilweise gezwungen, ihre ambulanten und intermediären Angebote zu schliessen. 

Wie es weitergeht ist offen. Die FMH und die Curafutura werden die Berichte des Bundesrates nun analysieren und danach das weitere Vorgehen festlegen.